Die Studentin der Kunsthochschule Burg Giebichstein beschäftigt die aktuelle Frage, wie die Menschheit nachhaltig ernährt werden kann. Die Erkenntnis, dass Insekten immer wieder als Lösung propagiert, in der westlichen Kutur aber vor allem wegen ihres Aussehens nicht akzeptiert werden, ergibt eine klassische Designaufgabe:
Mach was Hässliches schön.
Ich würde nur solche Aufgaben für Aufnahmeprüfungen stellen, denn wer aus etwas so Unattraktivem wie Mehlwürmern was Hübsches machen kann, hat eindeutig Talent, löst also auch jede andere gestalterische Aufgabe. Es verwundert, dass zu diesem Thema nicht mehr experimentiert wird. Von Kochrezepten mal abgesehen.
Carolin Schulze hat jedenfalls einen 3-D Drucker mit einer Paste aus Mehlwürmern, Gries, Kartoffeln und Gewürzen bestückt, die dann in Form des bekannten Dürerhasen wieder herauskommt. Die "falschen Hasen" können nach dem Druck gebacken oder frittiert und natürlich verspeist werden.
Verkosten konnte man das in Graz nicht und ich hätte das auch nicht gemacht, weil für mich die Idee zählt. Ungeliebte Dinge in vertrauter Form, das funktioniert auch bei Kindern, denen man das Gemüse püriert oder als lachenden Smilie serviert.
Der Haken dabei ist nicht so sehr der Geschmack oder die Form (für Kinder lieber den Lindt Hasen nehmen), sondern, dass die Menschheit vielleicht billig an Mehlwürmer und Co herankommt, aber einen 3-D Drucker auch 2015 nicht so leicht bei der Hand hat. Das Gerät hier sah allerdings sehr nach Eigenbau aus, wie sowas geht, ist mir schleierhaft, für andere ist das aber kein big deal. Toll.
Nicht alle Hasen waren so gut in Form wie dieser hier. Pressebild. |
Aus 10 kg Futtermittel kann man 1kg Rind- oder 9 kg Insektenfleisch gewinnen. |