9. März 2016

Farbkrawall

Wenn man sich mit Farben gar nicht beschäftigen will, nimmt man die Primärfarben Cyan, Magenta und Gelb. Das erfordert eine hohe Farbtoleranz, was oft von Männern und Architekten, was meistens identisch ist, in Anspruch genommen wird.

Tisch und Foto © Konstantin Landuris

Auch in den Räumen der Agentur Candyfornia, im Herzen der libanesischen Hauptstadt, kommen die Farben der CMYK-Palette nicht zu kurz. Markenfarbe der Agentur ist Pantone 806-C, ein grelles Pink mit 100 Prozent Magenta-Anteil. Farbkrawall.



 

Marmor

Zitat aus dem aktuellen Designline Newsletter:
"Die Labels 45 Kilo und My Kilos gehören zum interessantesten, was deutsches Design zurzeit zu bieten hat. Ihre Produkte scheinen wie selbstverständlich auf diese Welt und in diese Zeit zu gehören" Ob das zutreffend oder überhaupt ein Kompliment ist, bleibt jedem überlassen. Eine Inspirationsquelle jedenfalls wird folgendermaßen angegeben:

"Meine Freundin hat mir eines Tages gesagt 'Mach doch mal einen Eierbecher aus Marmor'. Und schwupp - ein neues Produkt. Ich muss da an einen Fliesenleger denken, der zu meinem Mann siegessicher sagte:
"Also wenn ihre Frau ein Marmorbad haben will, kann se haben!" Ich wollte nicht.



8. März 2016

Tausendschönchen - kein Märchen (Sedmikrasky)

Weltfrauentag. Aus aktuellen Anlass eine Erinnerung an diesen experimentellen, lustigen Film der tschechischen Regisseurin Věra Chytilová, die in einer Doku wie Yoko Ono aussieht. Before Punk, before Riot Gurlz, there were Tausendschönchen. 
Der Film wurde 1966 gedreht und ist ein Hauptwerk der Tschechischen Neuen Welle und wurde nach Zerschlagung des Prager Frühlings verboten. Als ich 19 war, konnte ich ihn im Kino sehen, wir (Mädchen) waren alle ganz verrückt nach ihm. Das Filmplakat hing lange in unserer WG Küche, wo ist das eigentlich jetzt?




In lose verbundenen, collagenhaften Szenen erzählt der Film von den beiden weiblichen Hauptfiguren Marie 1 und Marie 2. Die anarchistischen Mädchen richten nicht nur ihre Umwelt auf eine höchst unterhaltsame Weise zugrunde, sondern am Ende auch sich selbst.
Frauen, die machen was sie wollen, vor allem moralisch sinnloses, gehören natürlich verboten.

7. März 2016

Paris: Markus Schinwald

Ein guter Grund, um nach Paris zu fahren ist eigentlich unnötig, denn Paris ist ja der gute Grund. Aber diese Ausstellung lockt zusätzlich:
Markus Schinwald's erste Solo Ausstellung im Marais in der Galerie Thaddaeus Ropac von 12. März - 9. April. Neue, großformatige Bilder wie dieses:


Ich habe ihn einmal bei einem Abendessen kennengelernt, als er noch Student war. Er war sehr höflich, zurückhaltend, gebildet. Er kann sich vielleicht nicht mehr an mich erinnern und ich mag seine Arbeiten auch nicht wegen dem kurzen, persönlichen Kontakt. Vielleicht hätte ich den Namen auch wieder vergessen, wenn nicht der Gastgeber, ein begabter Angeber, immer mit dieser Bekanntschaft geprahlt hätte (sie haben auch zusammengearbeitet). So habe ich den Namen nicht vergessen und seine Arbeit verfolgt. Das war keine schlechte Entscheidung.