19. November 2019

Best of New York

Vor zwei Wochen war ich das erste Mal in New York.
Ich erzähle nicht, warum es so lange brauchte, sondern warum es nun passierte:
die große Tochter hat sich diese Reise schon mit 11 Jahren als Abiturgeschenk gewünscht -schwupp- ist sie erwachsen und hat das Zeugnis in der Tasche.




Und gleich vorneweg: das Beste an New York sind die New Yorker!
Egal ob zugezogen oder nicht, die Stimmung unter den Leuten ist so gelassen, wie ich es niemals in einer Metropole erwarten würde (allerdings dachte ich das auch letzes Mal in Paris und 2 Wochen später gingen dann die hysterischen Gelbwestendemos los...).
Einige waren schon fast zu lässig, man könnte negativ ausgedrückt sagen,
effizientes Zeitmanagement beim Kaffeemachen, Ticket ausstellen, Rechnung erledigen usw. ist nicht üblich. Beeilung ist offenbar nicht großsstädtisch, sondern kleinlich.
Aber die Entspanntheit der Bus-und Taxifahrer im Verkehr, die Höflichkeit der Passanten, die uns unaufgefordert weiterhalfen und anlächelten, das professionelle Ignorieren nerviger Rowdies in der Subway, aber auch der vielen Dreharbeiten in den Strassen, die rührende Nachbarschaftsstimmung an Halloween, der Humor, soweit ich ihn verstand - das alles hat mich begeistert.
Dann der Central Park, die Grand Central Station und die Kinos!

Central Park
Ich liebe, dass man täglich unter 4-6 Vorstellungszeiten wählen, also um 12 Uhr Mittag Joker sehen kann.
Gewohnt haben wir in Brooklyn beim Prospect Park, was eine nette Wohngegend ist (Berlin-Friedenau von NY) und nicht der Teil von "a city that doesn't sleep".
Wir haben natürlich auch die hippen Gegenden Park Slope, Willamsburg und Brooklyn Heights besucht, aber für mich war das alles, und auch das East Village, eine Mischung aus 90er Jahre Kreuzberg und Sesamstrasse.
Dafür muss man echt nicht soweit reisen.

wie Berlin

Aber für Manhattan.
Die Mischung aus historischen und neuen Wolkenkratzern, schrottigen Läden und Diamantenhändlern, deren Ware neonbeleuchtet wie trashiger Modeschmuck aussieht, ist wirklich einmalig.




 Wohnen würde ich am liebsten in Harlem west 114 th street, da ist mir die Höhe der Häuser am vertrautesten und "um die Ecke" ist der Central Park und ein whole foods market. Der ist wohl umstritten, weil er Amazon gehört, aber das Angebot ist einfach prima und hat uns zweimal kulinarisch gerettet. Ein anderes Mal war es der Tomkins Square Bagels Laden.
Wenn ich Millionärin wäre, hätte ich auch nichts gegen eine Unterkunft an der Upper West Side.
Und wenn ich Milliardärin wäre, würde ich der U-Bahn eine Sanierung mit Liften, Rolltreppen, funktionierenden Lautsprechern, digitalen Anzeigen und neuen Leitsystem spenden.
Der schäbigste aller nicht gerade properen U-Bahneingängen, war der beim Rockefeller Center, lustig. Stattdessen wird soviel für Calatrava's World Trade Center Bahnhof ausgegeben, ärgerlich.
Wegen der Töchter mussten wir auch die Cheesecake factory in Queens besuchen - da war alles lecker ausser dem Cheesecake. Sorry.
Was ich persönlich nicht mehr besuchen würde ist Chinatown, den Chelsea Food Market und die Staten Island Ferry, ansonsten war es toll, toll, toll.
Aber leben möchte ich da nicht, die große Tochter schon.
Sie hat auch die Fotos gemacht.



Coney Island im Regen


Whitney Museum
Segen für alle, auch für ausgestopfte...